Bist du ein qualifizierter Profi in Deutschland und möchtest in die Welt des Freelancings eintauchen? Upwork, eine der größten Freelancing-Plattformen weltweit, bietet Tausende von Möglichkeiten für Freelancer, die mit Kunden aus der ganzen Welt arbeiten möchten. Dieser Leitfaden führt dich durch den Einstieg auf Upwork und geht speziell auf die Besonderheiten für Freelancer in Deutschland ein.
Upwork verstehen und starten
Upwork ist die führende globale Freelancing-Plattform und bietet Jobangebote in verschiedenen Bereichen, darunter IT, Design, Marketing, Schreiben und Finanzen.
So legst du los:
Erstelle ein Konto auf Upwork.com
Vervollständige dein Profil mit Fähigkeiten, Erfahrungen und einem Portfolio
Lege deinen Stundensatz fest (beachte die Gebührenstruktur von Upwork)
Verifiziere deine Identität und mach relevante Fähigkeitstests
⚠️ Dein Einkommen über Upwork muss den deutschen Steuerbehörden gemeldet werden, unabhängig davon, wo sich dein Kunde befindet.
Strategien für das Finden und Gewinnen von Projekten
Erfolgreich Projekte auf Upwork zu landen, ist eine Kunst für sich. Wir haben Top-User bei Norman, die auf Upwork aktiv sind, befragt und ein paar Tipps für Anfänger gesammelt:
Ziele frühzeitig auf die Badges „Rising Talent“ und „Top Rated“ ab. Diese können die Anzahl der Chancen und die Erfolgsquote bei der Auswahl drastisch verbessern.
Schreibe KURZE, personalisierte Bewerbungen für jede Jobanfrage. Heutzutage hat jeder Zugriff auf KI-Assistenten, die seitenlange „personalisierte“ Texte schreiben. Halte dich kurz und komm direkt auf den Punkt.
Beginne mit kleinen Projekten, um dir eine Reputation und Bewertungen aufzubauen.
Kommuniziere schnell. Eine prompte Antwort kann den Eindruck bei Kunden deutlich verbessern.
🧮 Tracke die Zeit, die du für Bewerbungen und unbezahlte Kommunikation mit Kunden aufwendest. Diese Stunden sind zwar nicht direkt abrechenbar, aber wichtig, um deinen effektiven Stundensatz zu berechnen und können für steuerliche Abzüge relevant sein.
Einkommen über Upwork und rechtlicher Status
Wenn du in Deutschland über Upwork verdienst:
Du giltst als Selbstständiger und musst deine freiberufliche Tätigkeit beim Finanzamt anmelden (Fragebogen zur steuerlichen Erfassung ausfüllen) und eine Steuernummer für deine freiberufliche Tätigkeit erhalten.
Du bist dafür verantwortlich, Einkommen und Steuern sowie Sozialversicherungsbeiträge zu erklären und zu zahlen.
Als Freelancer auf Upwork wirst du voraussichtlich als Freiberufler eingestuft und musst dich nicht beim Gewerbeamt anmelden.
⏰ Melde deine freiberufliche Tätigkeit so bald wie möglich an. Eine rückwirkende Anmeldung kann zu Komplikationen mit den Steuerbehörden führen. Du kannst die Anmeldung zur Selbstständigkeit direkt über Norman erledigen. Es ist 100 % kostenlos und es wird kein Elster-Konto benötigt.
Wie Upwork Rechnungen verwaltet
Nach deinem ersten Projekt bist du bereit, Zahlungen zu erhalten. Hier ist, was du wissen musst:
Zahlungsvorbereitung:
Füge deine Bankdaten und deinen Steuerstatus deinem Upwork-Profil hinzu, bevor du deine erste Zahlung erhältst.
Upwork bietet zwei Zahlungsmodelle an:
Stundensatz: Gelder sind innerhalb des wöchentlichen Abrechnungszyklus verfügbar.
Festpreis: Basierend auf vorab genehmigten Meilensteinen, die der Kunde festlegt.
Rechnungsprozess:
Upwork erstellt für jede Zahlung zwei Rechnungen:
a. Eine Rechnung an den Kunden in deinem Namen für die erbrachte Leistung.
b. Eine Rechnung an dich für die Agenturgebühr von Upwork, die automatisch von deiner Zahlung abgezogen wird.
Obwohl Upwork alle Rechnungen automatisch erstellt, wird der Umsatz erst dann verbucht, wenn du Gelder auf dein Bankkonto überweist, nicht, wenn der Kunde Upwork bezahlt.
Umsatzsteuer (VAT):
Bis Upwork deine USt-ID genehmigt, enthält die Rechnung für die Agenturgebühr 19 % Umsatzsteuer.
Sobald deine USt-ID verifiziert ist, wird auf dieser Rechnung „VAT Reverse Charged“ stehen und keine Umsatzsteuer enthalten sein.
📓 Bewahre alle von Upwork generierten Rechnungen für deine Unterlagen auf. Sie sind unerlässlich für eine korrekte Einkommensberichterstattung und mögliche Vorsteuererstattungen. Denke daran, dass du verpflichtet bist, Rechnungen 10 Jahre lang aufzubewahren.
Steuerpflichten für Upwork-Freelancer
Als Upwork-Freelancer in Deutschland bist du verantwortlich für:
Einkommensteuer: Melde alle Upwork-Einnahmen in deiner jährlichen Steuererklärung.
EÜR: Die EÜR (Einnahmenüberschussrechnung), eine vereinfachte Gewinn- und Verlustrechnung, wird als Anhang zur Einkommensteuererklärung eingereicht und dient zur Berechnung des Unternehmensgewinns durch Gegenüberstellung der freiberuflichen Einnahmen und Betriebsausgaben.
Umsatzsteuer: Melde dich für die Umsatzsteuer an, wenn dein Jahresumsatz 22.000 € überschreitet.
Zusammenfassende Meldung: Wenn du Kunden in anderen EU-Ländern hast, musst du vierteljährlich eine Zusammenfassende Meldung abgeben, in der du alle EU-Kunden und die entsprechenden Einnahmen aufführst.
Sozialversicherungsbeiträge: Dazu gehören Krankenversicherung und Rentenbeiträge.
💰 Lege 25-30 % deiner Upwork-Einnahmen für Steuern zurück. Die Nutzung von Buchhaltungs- und Steuerprogrammen wie Norman erleichtert deine Steuerpflichten und hilft dir, mögliche Bußgelder zu vermeiden.
Umsatzsteuer-Verwaltung auf Upwork als Kleinunternehmer
Die Verwaltung der Umsatzsteuer hängt von deinem Status als Selbstständiger ab.
Kleinunternehmer:
Jahresumsatz unter 22.000 €
Keine Umsatzsteuer auf Rechnungen, aber Hinweis: „Kleinunternehmer gemäß § 19 UStG“
Dennoch ist es erforderlich, Umsatzsteuererklärungen für Zeiträume mit Upwork-Einnahmen aufgrund internationaler Transaktionen einzureichen.
Nicht-Kleinunternehmer:
Berechne 19 % Umsatzsteuer für Dienstleistungen an deutsche Kunden.
Nutze das Reverse-Charge-Verfahren für EU-Kunden.
Dienstleistungen an Nicht-EU-Kunden sind in der Regel umsatzsteuerfrei.
Reiche monatliche oder vierteljährliche Umsatzsteuervoranmeldungen ein.
📖 In unserem Blog findest du einen umfassenden Leitfaden, wie du das Umsatzsteuer-Chaos in den Griff bekommst und häufige Fehler bei der Umsatzsteuer vermeidest.
Fazit
Freelancing auf Upwork von Deutschland aus kann dein Einkommen steigern, bringt aber auch rechtliche und steuerliche Verpflichtungen mit sich. Indem du dein Geschäft korrekt aufstellst, kannst du dich darauf konzentrieren, großartige Arbeit zu leisten und deine Freelance-Karriere auszubauen. Denke daran:
Melde deine freiberufliche Tätigkeit rechtzeitig an
Führe detaillierte Aufzeichnungen über alle Einnahmen und Ausgaben
Bleibe über Steuerabgabetermine informiert
Nutze Buchhaltungstools, um potenzielle Steuerabzüge nicht zu verpassen
Mit dem richtigen Ansatz und den richtigen Werkzeugen kannst du ein erfolgreiches Freelance-Business auf Upwork von Deutschland aus aufbauen. Viel Erfolg auf deiner Upwork-Reise!