Gewerbeanmeldung: Schritt-für-Schritt-Anleitung für Einzelunternehmer (2025)

Peter, Mitgründer & CEO bei Norman
Peter, Mitgründer & CEO bei Norman

Peter

Aktualisiert am:

12.06.2025

Beispiel eines Gewerbeanmeldungsformulars
Beispiel eines Gewerbeanmeldungsformulars
Beispiel eines Gewerbeanmeldungsformulars

Bereit, das endlose Googeln hinter dir zu lassen und noch heute legal Geld zu verdienen?

Jeder erfolgreiche Nebenjob, Etsy-Shop oder Mobile-App-Launch in Deutschland beginnt mit einem scheinbar einfachen Schritt: der Gewerbeanmeldung. Wer ihn überspringt, riskiert Bußgelder von bis zu 1.000 € und rückwirkende Steuer­forderungen. Wer ihn erledigt, hält den Gewerbeschein in der Hand – und damit echte Rechtssicherheit.

In den nächsten fünf Minuten erfährst du:

  • Glasklare Ja/Nein-Regeln, wer sich anmelden muss und bis wann – ganz ohne Juristendeutsch.

  • Einen „Choose-your-own-Adventure“-Weg: persönlicher Termin, Online-Antrag oder Postversand – inklusive aktueller Gebührenspannen von Berlin bis Bayern.

  • Eine Zeile-für-Zeile-Anleitung zum berüchtigten Formular GewA 1, damit deine erste Einreichung auch die letzte ist.

  • Die To-do-Liste nach der Anmeldung – Steuernummer, IHK-Schreiben, Versicherungen – damit es später keine bösen Überraschungen gibt.

Lass uns deine Geschäftsidee jetzt schnell und rechtssicher Wirklichkeit werden lassen.


Was genau ist eine Gewerbeanmeldung?

Kurz gesagt: Mit der Gewerbeanmeldung sagst du deinem örtlichen Gewerbe- oder Ordnungsamt offiziell: „Hey, ich starte (oder übernehme) ein Business, mit dem ich Geld verdienen will!“ Sobald der Antrag durch ist, bekommst du den Gewerbeschein – dein amtlicher Freifahrtschein fürs Geschäftemachen in Deutschland.

Die Pflicht dazu steht in § 14 der Gewerbeordnung (GewO). Sie betrifft so gut wie alle Einzelunternehmerinnen und kleinen Personengesellschaften, die Waren oder Dienstleistungen anbieten – egal ob online oder im Laden um die Ecke. Nur klassische Freiberuflerinnen (zum Beispiel Designer, Ärztinnen, Journalistinnen) sowie reine Vermögensverwalter oder Land- und Forstwirte sind raus. Alle anderen müssen anmelden, spätestens bevor die erste Rechnung rausgeht.

Warum das Ganze? Die Anmeldung stößt eine Datenkette an: Finanzamt, IHK/HWK und Berufsgenossenschaft werden automatisch informiert. Ohne diesen Schritt bekommst du keine Steuernummer, kein richtiges Firmenkonto und kannst keine Betriebsausgaben sauber absetzen. Die Gewerbeanmeldung ist also der Startschuss, um in Deutschland legal, steuerkonform und sorgenfrei selbstständig loszulegen.


Warum du dein Gewerbe anmelden musst – und was passiert, wenn du’s einfach lässt

Nach § 14 GewO gilt: Sobald du mit einer gewinn­orientierten Tätigkeit loslegst (und weder Freiberufler noch reiner Vermögens­verwalter bist), musst du beim zuständigen Gewerbeamt Bescheid geben – am besten bevor du die erste Rechnung schreibst, spätestens aber direkt danach. Und das hat handfeste Vorteile:

  1. Rechtssicherheit
    Mit dem Gewerbeschein hast du einen amtlich beglaubigten „Ich-bin-echt“-Zettel. Ohne ihn bekommst du kaum ein Firmenkonto, Großhändler geben dir keine Rabatt­konditionen, und deine Rechnungen sind steuerlich wackelig.

  2. Verwaltungs-Shortcut
    Das Gewerbeamt funkt deine Daten automatisch an Finanzamt, IHK/HWK und Berufs­genossenschaft. Zack – Steuernummer, Kammer­mitgliedschaft und Unfall­versicherung landen in deinem Briefkasten, ohne dass du extra Formulare wälzen musst.

  3. Schutz & Aufsicht
    Die Registrierung hilft den Behörden, Branchen mit Sonder­genehmigungen (zum Beispiel Gastro oder Sicherheits­dienste) im Blick zu behalten und dafür zu sorgen, dass Hygiene- und Sicherheits­regeln eingehalten werden. So bleibt der Markt fair – und du spielst von Anfang an auf der sicheren Seite.


Was passiert, wenn du die Anmeldung schleifen lässt?

Eine verspätete oder ganz ausgelassene Gewerbeanmeldung gilt als Ordnungswidrigkeit und kann richtig ins Geld gehen:

Verstoß

Typische Strafe*

Ohne Anmeldung loslegen

Bußgeld bis 1.000 € – 3.000 €, in harten Fällen bis 5.000 €

Anmeldung erst nach Frist

Bußgeld 50 € – 500 € plus evtl. Verwaltungsgebühren

Bewusst verheimlichen (z. B. Bargeschäfte „unter der Hand“)

Deutlich höhere Bußgelder, rückwirkende Gewerbe- und Einkommensteuer­bescheide, 6 % Säumnis­zinsen p. a. und im Extremfall Betriebs­schließung

*Die genauen Beträge legt jede Kommune selbst fest; Wiederholungstäter und Vorsatz zahlen spürbar mehr.

Die Gewerbeanmeldung ist kein Papierkram für später. Wer pünktlich anmeldet, spart bares Geld, erhält alle nötigen Genehmigungen und startet das Business vom ersten Tag an rechts- und steuerkonform.


Ab wann Einzelunternehmer*innen ihr Gewerbe anmelden müssen

Sobald du als natürliche Person allein auf eigene Rechnung arbeitest, greift die Anmeldepflicht – immer dann, wenn alle vier Merkmale einer gewerblichen Tätigkeit erfüllt sind:

Kriterium

Was bedeutet das praktisch?

Beispiel → Anmeldung nötig

Beispiel → keine Anmeldung

Selbstständigkeit

Du handelst auf eigenes Risiko und Rechnung.

Verkauf von handgemachtem Schmuck über Etsy.

Essen-Lieferung als Minijob-Angestellte*r.

Dauerhaftigkeit

Die Tätigkeit soll regelmäßig oder fortlaufend stattfinden.

Wöchentlicher Stand auf dem Bauernmarkt.

Einmaliger Verkauf des alten Laptops.

Gewinnerzielungs­absicht

Ziel ist ein Überschuss, nicht nur Kostendeckung.

40 € / h für Webdesign verlangen.

Hobby-Blog ohne Monetarisierung.

Teilnahme am Wirtschafts­verkehr

Du bietest Waren/Dienstleistungen Dritten gegen Entgelt an.

Freelancer-IT-Support für kleine Firmen.

Eigenes Wertpapierdepot verwalten (reine Vermögens­verwaltung).

Sind alle vier Häkchen gesetzt, musst du anmelden – egal:

  • wie hoch Umsatz oder Gewinn sind (es gibt keine Mindestschwelle),

  • ob du das Ganze voll- oder nebenberuflich machst,

  • wo du verkaufst (Online-Shop, Homeoffice, Marktstand, Kund*innen-Premise).

Gesetzliche Frist

  • Vor dem ersten geschäftlichen Schritt anmelden (z. B. Eröffnungstag, erster Online-Artikel, erste Rechnung) oder

  • spätestens „unverzüglich“ nach Beginn – ein paar Kulanz­tage gibt es oft, aber darauf solltest du dich nicht verlassen. Ein verspäteter Antrag kann Gebühren und Bußgelder nach sich ziehen.


Ausnahmen – wer kein Gewerbe anmelden muss

Befreit ist …

Warum?

Freie Berufeetwa Ärztinnen, Designerinnen, Journalistinnen, Steuerberaterinnen (§ 18 EStG)

Gelten als Freiberuflerinnen*. Sie melden sich direkt beim Finanzamt, nicht beim Gewerbeamt.

Urproduktion – Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Fischerei

Diese Bereiche werden handels- und gewerberechtlich getrennt behandelt.

Reine Vermögensverwaltung – eigene Immobilien vermieten, eigenes Kapital anlegen

Hier findet kein „allgemeiner Wirtschaftsverkehr“ mit Dritten statt.

Wichtig: Wer als Einzel­unternehmer*in später in eine UG oder GmbH umwandelt, unterliegt ab dann den Regeln für Kapitalgesellschaften. Die erste Gewerbeanmeldung für das ursprüngliche Einzel­unternehmen muss aber trotzdem pünktlich erfolgt sein.


Welche Behörde ist zuständig? (Gewerbeamt der Stadt vs. Landratsamt)

In Deutschland richtet sich die Zuständigkeit immer nach dem Standort deiner Betriebs­stätte, nicht nach deinem Wohnsitz. Für Einzel­unternehmer*innen gibt es praktisch zwei Varianten:

Geschäftsadresse

Zuständige Behörde

Typisches Schild

Innerhalb einer kreisfreien Stadt

Städtisches Gewerbeamt bzw. Ordnungsamt – Gewerbeabteilung

„Gewerbeamt“, „Ordnungsamt“

In einer Gemeinde/kleinen Stadt innerhalb eines Landkreises

Landratsamt – Gewerbebehörde / Amt für öffentliche Ordnung

„Landratsamt“, „Amt f. öffentliche Ordnung“

Co-Working oder virtuelle Adresse? Nimm einfach die PLZ dieses Standorts – dort liegt dein zuständiges Amt. Unsicher? Gib die PLZ plus „Gewerbeamt“ in Google oder auf der Stadt­website ein; der erste Treffer ist fast immer richtig.

Tipp: Manche Rathäuser bündeln alles im Bürgeramt. Taucht in der Termin­buchung „Bürgeramt“ auf, wähle den Slot, der als Zweck „Gewerbeanzeige“ angibt – dann landest du direkt beim richtigen Schalter.


Online, vor Ort oder per Post – welcher Weg ist am schnellsten?

Weg

Durchschnittliche Dauer

Ideal für

So läuft’s ab

Komplett online (z. B. Berlin-eMeldung, NRW-Serviceportal)

Bestätigungs-Mail sofort, PDF-Gewerbeschein nach 1–3 Werktagen

Gründer*innen in der Stadt mit deutscher eID oder ELSTER-Zertifikat

Ausweis einscannen, Gebühr online zahlen, gestempelten Gewerbeschein als PDF herunterladen.

Vor-Ort-Termin (Walk-in)

Gewerbeschein sofort in die Hand

Knifflige Fälle (mehrere Inhaber, Sonder­genehmigungen) oder wenn du keine eID hast

Termin online/telefonisch buchen, Formular + Ausweis + Genehmigungen mitbringen, Gebühr bar oder per Karte zahlen.

Postalisch

5–10 Kalendertage nach Eingang

Ländliche Regionen ohne e-Filing, Gründer*innen im Ausland mit deutscher Geschäftsadresse

Ausgefülltes Formular, beglaubigte Ausweiskopie und Zahlungs­nachweis per Post schicken; Gewerbeschein kommt zurück per Brief.

Geschwindigkeits-Ranking: Online ➜ Vor Ort ➜ Post
Zuverlässigkeits-Ranking: Vor Ort ➜ Online ➜ Post (weil fehlende Unterlagen am Schalter sofort geklärt werden können).

Wichtig: Egal welchen Weg du nimmst – schick den Antrag immer an das fachlich richtige Amt. Geht er in den falschen Landkreis, kommt er unbearbeitet zurück – plus Extragebühr und Zeitverlust.


Dokumenten- & Daten-Checkliste

Nutze diese Liste, um alle Unterlagen vor deinem Termin oder dem Start des Online-Assistenten zusammenzustellen. Eine druckfertige PDF-Version liegt ebenfalls bereit.

Kategorie

Das brauchst du

Pflicht für alle

  • Gültiger Personalausweis / Reisepass

  • Ausgefülltes Formular GewA 1 (Gewerbeanmeldung)

  • Meldebescheinigung, falls Anschrift nicht auf dem Ausweis steht

  • Bargeld oder EC-Karte für die Gebühr (ca. 10 – 60 €)

Nur wenn zutreffend

  • Aufenthaltstitel mit Erlaubnis zur Selbstständigkeit (Nicht-EU)

  • Branchen­bezogene Genehmigungen (z. B. Gaststätten­konzession, Handwerkskarte, § 34c-Erlaubnis)

  • Handelsregisterauszug, falls bereits als e. K. eingetragen

  • Vollmacht + Ausweiskopie, wenn jemand anders den Antrag einreicht

  • Nachweis der Betriebsräume bei weiteren Filialen

Daten, die du parat haben musst

  • Geplanter Starttermin• Tätigkeits­beschreibung (max. 60 Zeichen, deutsch)

  • Anzahl Mitarbeiter am ersten Tag (bei Null „0“ eintragen)

  • Hauptgewerbe oder Nebenerwerb/Kleingewerbe?

  • Vollständige Geschäfts­adresse inkl. PLZ

  • Kontakt­angaben (Telefon, E-Mail, Website)

Pro-Tipp: Online-Portale akzeptieren meist PDFs oder JPGs bis 5 MB. Scanne alle Unterlagen vorher ein – das spart Zeit beim Hochladen.


Das Formular zur Gewerbeanmeldung: Feld für Feld erklärt

Das Standardformular heißt GewA 1. Das Seitenlayout sieht je nach Bundesland leicht anders aus, aber die Feldnummern sind überall identisch. Hier findest du eine Anleitung in einfachem Deutsch, damit du alles in einem Rutsch ausfüllst – ganz ohne „zurück an Absender“-Stempel.


Angaben zum Betriebsinhaber


Abschnitt 1 – Persönliche Angaben

Formularfeld

Was die Sachbearbeitung erwartet

Tipp für eine saubere Eintragung

Nach­name, Vorname(n)

Schreibweise genau wie im Pass

Umlaute und Sonderzeichen unbedingt identisch übernehmen.

Geburts­name

Nur ausfüllen, wenn er sich z. B. nach einer Hochzeit geändert hat

Unverändert? Feld leer lassen.

Geburts­datum / -ort / -land

Format TT-MM-JJJJ

Englische Monatsnamen bei englischem Formular, deutsche bei deutschem.

Staats­angehörigkeit

Aktuelle Staats­bürgerschaft; bei Doppel­staats­bürgerschaft beide angeben

Schreib „USA/DE“, nicht „American“.

Wohn­anschrift

Straße, Hausnr., PLZ, Ort

Deutsche Adresse ist Pflicht. Auslands­gründer nutzen die deutsche Geschäfts­adresse.

Check: Stimmen Anschrift und Pass­gültigkeit noch? Abgelaufene Ausweise und alte Adressen sind Fehlerquelle Nr. 1.


Angaben zum Betrieb


Abschnitt 2 – Betriebsangaben & Tätigkeitsbeschreibung

Feld

Eintrag

Best Practice

Zahl der vertretungs­berechtigten Gesellschafter

Bei Einzel­unternehmer*innen „0“

Nur GbR, OHG, GmbH & Co. tragen hier eine Zahl ein.

Beteiligung der öffentlichen Hand?

Normalerweise „Nein“

„Ja“ nur, wenn Stadt, Land oder Uni direkt Anteile halten.

Vertretungs­berechtigte Person

Für Einzel­unternehmer leer lassen

Nur ausfüllen, wenn jemand anders die Filiale rechtlich leitet.

Betriebs­anschriften

15 = aktuelle Adresse16 = Hauptsitz, falls diese Adresse nur eine Filiale ist17 = bisherige Adresse, falls Umzug

Co-Working-Space? Kein Problem – Raumnummer mit angeben.

Tätigkeits­beschreibung

Eine knackige Zeile, z. B. „Online-Handel mit handgefertigtem Schmuck und Accessoires“.

Konkret sein, Floskeln wie „Handel mit Waren aller Art“ vermeiden. Bei mehreren Zeilen Kern­aktivität unterstreichen.

Pro-Tipp: Formuliere so, dass zukünftige Produkte noch reinpassen, aber die Sachbearbeiter*innen sofort verstehen, was du machst. Ein „insbesondere“ + zwei Beispiele funktioniert fast immer.


Art des angemeldeten Betriebes


Abschnitt 3 – Die „Kleingewerbe“-Kästchen kurz erklärt

Hier legst du fest, ob dein Business als Kleingewerbe (Nebenerwerb, einfache Buchführung) oder als „vollwertiger“ Handelsbetrieb gilt.

Kästchen

Bedeutung

So setzt du das Kreuz richtig

Nebenerwerb

Bestätigt, dass es nur ein Seiten-Business ist.

„Ja“ ankreuzen, wenn du noch angestellt bist oder studierst.

Tätigkeits­beginn

Erster Tag, an dem du Rechnungen stellst oder den Laden öffnest.

Rückwirkend bis max. 3 Monate möglich, kann aber Extra­gebühren kosten.

Betriebs­art

Einordnung deiner Branche.

„Sonstiges“ wählen, außer du passt eindeutig in „Handwerk“, „Industrie“ oder „Handel“. Bei Online-Services oder Mischformen ist „Sonstiges“ sicherer.

Beschäftigte zu Beginn

Anzahl aller Mitarbeitenden außer dir selbst.

Keine Leute? Einfach „0“ eintragen – auch Mini-Jobber und Familien­helfer mitzählen.

Merke: Das Kleingewerbe nach Gewerberecht hat nichts mit der Kleinunternehmer-Regelung bei der Umsatzsteuer zu tun. Über die Umsatzsteuer entscheidet später allein das Finanzamt, nicht das Gewerbeamt.


Datum und unterschrift


Abschnitt 4 – Abgabe & Gebühren zahlen

Schritt

Was ist zu tun?

Typische Höhe / Dauer

Datum

Den Tag eintragen, an dem du unterschreibst – nicht den Starttermin.

Format: TT.MM.JJJJ

Unterschrift

Muss genau wie im Pass aussehen.

Original gern in blauer Tinte.

Gebühr bezahlen

Bar, EC-Karte oder Online-Zahlreferenz beilegen.

Je nach Kommune 10 – 60 €

Gewerbeschein erhalten

Vor Ort: sofort in die Hand• Online: PDF in 1-3 Tagen• Post: Papier in 5-10 Tagen

Mehrere Kopien ablegen – Bank & Versicherung fragen danach.

Sobald der Stempel drauf ist, bist du offiziell im Geschäft. In den nächsten zwei Wochen landen Schreiben vom Finanzamt und der IHK/HWK im Briefkasten – deine nächsten To-dos als frischgebackener Gründerin.


Kosten, Bearbeitungszeiten & was als nächstes passiert

1 | Amtliche Gebühren auf einen Blick

Einreichungs­weg

Übliche Kosten*

Zahlung

Quittung / Nachweis

Online-Portal

10 – 35 € (z. B. Berlin 15 €, NRW-Portal 26 €)

Debit-/Kreditkarte oder Giropay direkt im Checkout

PDF-Rechnung + gestempelter Gewerbeschein als PDF

Schalter (mit Termin)

20 – 60 € (z. B. München 47 €, Stuttgart 57,50 €)

Bar oder EC-Karte nach Prüfung des Formulars

Papier-Gewerbeschein sofort in die Hand

Per Post

Gleiche Gebühr wie am Schalter + 2 – 5 € Nachnahme/Überweisung

Rechnung liegt dem Rück­schreiben bei

Papier-Gewerbeschein kommt zusammen mit der Rechnung

*Die exakten Beträge legt jede Kommune in ihrer Kostenordnung fest.

Zusätzliche Ausgaben

  • Branchenbezogene Genehmigungen (Gastro, Security, Handwerk) starten bei etwa 50 € und können weit über 500 € liegen.

  • Notar- und Handelsregister­kosten fallen erst an, wenn du später in eine UG oder GmbH umwandelst.


2 | Bearbeitungszeiten – was passiert wann?

Behördenschritt

Online

Vor Ort

Per Post

Gewerbeamt stellt Gewerbeschein aus

PDF nach 1–3 Werktagen

Papier­schein am selben Tag

5–10 Kalendertage

Finanzamt erhält deine Daten

Innerhalb von 24 h (digital)

2–3 Werktage

1–2 Wochen

Fragebogen zur steuerlichen Erfassung landet im Briefkasten

3–7 Werktage nach Daten­übermittlung

1–2 Wochen

2–3 Wochen

Begrüßungsschreiben IHK/HWK

1–3 Wochen

1–3 Wochen

3–4 Wochen

Mitteilung der Berufsgenossenschaft

2–4 Wochen

2–4 Wochen

3–5 Wochen


3 | Nach der Anmeldung – deine To-do-Liste

  • Fragebogen zur steuerlichen Erfassung ausfüllen – bei Norman gratis.

  • Umsatzsteuer-Regime wählen: Standard­besteuerung oder Kleinunternehmer (§ 19 UStG).

  • Geschäftskonto eröffnen oder aktualisieren – die Bank möchte meist eine Kopie des Gewerbescheins.

  • IHK/HWK-Mitgliedschaft einkalkulieren; prüfe, ob du dich für die zweijährige Beitrags­befreiung (< 25.000 € Umsatz) qualifizierst.

  • Berufsgenossenschaft innerhalb einer Woche anmelden (gesetzliche Unfallversicherung).

  • Passende Versicherungen abschließen (Betriebs­haftpflicht, Berufs­haftpflicht) und – falls Personal geplant – eine Betriebsnummer bei der Arbeits­agentur beantragen.

  • Buchhaltung aufsetzen: Auch ein Kleingewerbe braucht pünktliche und ordentliche Aufzeichnungen für Einkommen- und ggf. Gewerbesteuer.


4 | Spar-Tipp fürs Gründerbudget

Brauchen Sie keine besonderen Genehmigungen, planen Sie rund 100 – 300 € ein, um Ihr Business startklar zu machen. Darin sind die Gewerbe­amtsgebühr, erste Büromaterialien und Porto schon drin – und es bleibt noch Luft, falls Sie im ersten Jahr doch IHK-Beiträge zahlen müssen, weil Sie über die 25.000-€-Grenze kommen.

Sobald der Gewerbeschein vorliegt und die Behördenbriefe unterwegs sind, dürfen Sie offiziell Rechnungen schreiben, Waren importieren und Ihr neues Business in ganz Deutschland – und sogar EU-weit – bewerben. Viel Erfolg beim Durchstarten!


⚡ Gratis-E-Book: „Erfolgreich freiberuflich in Deutschland – Das praxisnahe Einsteiger-Handbuch“

Ein Business zu starten heißt nicht nur Formulare ausfüllen. Im ersten Monat jonglierst du Buchhaltung, Umsatzsteuer-Entscheidungen, Rechnungstexte, Versicherungsangebote – und vor allem: die ersten zahlenden Kundinnen finden. Unser 40-seitiger Guide fasst die erprobten Abläufe, Vorlagen und Spar-Tipps von Hunderten Gründerinnen zusammen, damit du dich auf Umsatz statt Bürokratie konzentrierst.

Das erwartet dich

  • Gewerbetreibende vs. Freiberufler – klare Abgrenzung mit Beispielen.

  • Schritt-für-Schritt-Anmeldung: Wo, wann, welche Formulare.

  • Start-Checkliste, Steuer­kalender & Spickzettel für absetzbare Kosten.

Gib deine E-Mail unten ein und wir senden das PDF direkt in deinen Posteingang.

Die Daten werden zu Werbezwecken bereitgestellt, im Austausch für den Download von Serviceangeboten (einschließlich Vorlagen und E-Books). Ich stimme zu, dass Norman mich zukünftig per E-Mail und Social-Media-Werbung über Buchhaltungsthemen (Neuigkeiten, Aktionen, Webinare) informiert. Weitere Informationen zur Verarbeitung personenbezogener Daten finden sich in den Datenschutzrichtlinien.

Die Daten werden zu Werbezwecken bereitgestellt, im Austausch für den Download von Serviceangeboten (einschließlich Vorlagen und E-Books). Ich stimme zu, dass Norman mich zukünftig per E-Mail und Social-Media-Werbung über Buchhaltungsthemen (Neuigkeiten, Aktionen, Webinare) informiert. Weitere Informationen zur Verarbeitung personenbezogener Daten finden sich in den Datenschutzrichtlinien.

Häufige Fehler, die deine Anmeldung zurückwerfen

Das Formular GewA 1 umfasst nur zwei Seiten – trotzdem landen täglich Anträge im Rückläuferstapel, weil diese vermeidbaren Schnitzer passieren. Kurz durchgehen, bevor du auf „Absenden“ klickst oder zum Schalter gehst:

#

Fehler

Darum ist’s wichtig

So vermeidest du ihn

1

Schwammige Tätigkeits­angabe („Handel mit diversen Waren“)

Die Sach­bearbeitung muss einen Statistik-Code zuteilen & die richtige Kammer informieren; bei Floskeln kommt eine Rückfrage.

Eine klare Zeile, z. B. „Online-Handel mit gebrauchten englischen Büchern“ – Kern­aktivität unterstreichen.

2

Startdatum fehlt oder liegt weit zurück

Meldungen an Finanzamt & Sozial­versicherung hängen am Datum; rückwirkend > 3 Monate braucht gute Begründung.

Exaktes Datum max. 90 Tage zurück oder in der Zukunft angeben; bei Planänderung später ummelden.

3

Falsche Geschäfts­adresse (Wohn­adresse statt Betriebs­stätte)

Zuständigkeit richtet sich nach Standort; falsche PLZ = falscher Landkreis.

Die Adresse, wo du arbeitest – auch Co-Working-Desk – eintragen. Homeoffice? Dann deine Wohnadresse.

4

„Handwerk“ angekreuzt ohne Handwerkskarte

Viele Handwerke erfordern Eintrag in die Handwerksrolle; Antrag wird solange eingefroren.

Unsicher? „Sonstiges“ ankreuzen und zuerst bei der HWK klären.

5

Keine Ausweis­kopie / abgelaufener Pass (Post/Online)

Identität nicht nachprüfbar; Amt darf Daten nicht selbst beschaffen.

Gültigen Ausweis (Vorder- & Rückseite) scannen; bei Nicht-EU zusätzlich Aufenthalts­titel.

6

Feld 22 leer gelassen (Mitarbeiterzahl)

Pflichtfeld für Statistik – auch wenn es null ist.

Bei keiner Belegschaft „0“ eintragen.

7

Gebühr nicht oder zu niedrig gezahlt

Zahlung legitimiert den Antrag; 1 € Fehlbetrag stoppt die Bearbeitung.

Gebühr auf Website checken & Quittung beilegen bzw. vor Ort zahlen.

8

Vertretung ohne Vollmacht

Dritte dürfen nicht unterschreiben, wenn kein Nachweis vorliegt.

Schriftliche Vollmacht + Kopien beider Ausweise mitbringen.

9

Falsche Kommune angeschrieben

Jedes Amt zuständig nur für seinen Bezirk; falsche Anträge gehen ungeprüft zurück.

PLZ prüfen und „Gewerbeamt + Stadt“ googeln.

10

Handels- mit Steuerrecht vermischt („Kleinunternehmer“ aufs Formular geschrieben)

Umsatzsteuer-Themen bearbeitet nur das Finanzamt; Kommentare verwirren die Gewerbe­behörde.

USt-Fragen im Steuer­fragebogen klären; im GewA 1 nur Haupt- oder Nebenerwerb angeben.

Eine saubere Erstanmeldung spart Wochen. Hake diese zehn Punkte ab – dann landet dein Antrag fast sicher nicht im Retour-Stapel.


FAQ – Schnelle Antworten für vielbeschäftigte Gründer*innen

Welches Formular brauche ich für einen Nebenjob?

Genau dasselbe GewA 1 wie Vollzeit-Unternehmer*innen. In Feld 19 „Nebenerwerb“ ankreuzen und bei Mitarbeitenden „0“ eintragen, wenn du (noch) niemanden beschäftigst. Eine eigene „Mini-Gewerbeanmeldung“ gibt es nicht.


Kann ich rückwirkend anmelden?

Ja. Die meisten Ämter akzeptieren ein Startdatum bis drei Monate zurück – ohne Extra-Papierkram. Noch weiter zurück geht oft auch, kann aber ein Bußgeld kosten. Trage das tatsächliche Startdatum in Feld 20 ein und sei bereit, eine kurze Begründung zu geben.


Müssen Freiberufler*innen das auch machen?

Nur wenn deine Tätigkeit gewerblich eingestuft wird. Klassische freie Berufe (Software-Dev mit eigenem Code, Journalistin, Architektin, Ärztin, Lehrkraft, Beraterin für geistige Leistungen) melden sich direkt beim Finanzamt, nicht beim Gewerbeamt. Bist du unsicher, frag dein Finanzamt schriftlich nach einer Einstufung.


Wohin schicke ich das Formular, wenn ich umziehe?

  1. Mit dem Formular GewA 2 eine Gewerbe-Ummeldung beim bisherigen Amt einreichen.

  2. Danach eine neue GewA 1 beim Amt am neuen Geschäftsstandort abgeben.

Wer Schritt 1 auslässt, riskiert doppelte Kammerbeiträge und Chaos beim Finanzamt – also immer beide Kommunen informieren.


Nächste Schritte nach der Anmeldung: Steuernummer, IHK & Versicherung

Mit der abgegebenen Gewerbeanmeldung läuft eine kleine Daten-Lawine los – an Finanzamt, Kammer und Berufsgenossenschaft. In den nächsten Wochen flattern (oder ELSTER-poppen) drei Schreiben rein. Abarbeiten solltest du sie in genau dieser Reihenfolge:

Schritt

Wann landet das Schreiben?*

Dein To-do

Warum das wichtig ist

1. Fragebogen zur steuerlichen Erfassung

3–10 Tage nach Antrag

Innerhalb von 4 Wochen online auf ELSTER ausfüllen. Umsatz schätzen, Buchhaltungsjahr wählen, USt-Regime (Kleinunternehmer oder Regelbesteuerung) ankreuzen.

Daraus entsteht deine Steuernummer – ohne die keine Rechnung, kein Amazon-Seller-Account, kein Firmenkonto.

2. Begrüßungsbrief IHK/HWK

1–3 Wochen

Daten checken, ggf. Beitrags­befreiung für zwei Jahre beantragen (Umsatz < 25 000 €, nicht im Handels­register).

Mitgliedschaft ist Pflicht. Die Kammer liefert Musterverträge, Schulungen & Exportpapiere. Wer Gebühren ignoriert, kassiert Mahngebühren.

3. Berufsgenossenschaft (gesetzl. Unfallversicherung)

2–4 Wochen

Mini-Fragebogen innerhalb 1 Monat zurückschicken. Solo-Gründer können sich befreien; bei Angestellten ab Tag 1 Pflicht.

Deckt Arbeitsunfälle & Berufs­krankheiten. Späte Meldung = Nachzahlungen + Bußgeld.

*Durchschnittswerte 2025 – ländliche Ämter sind gern eine Woche langsamer, voll digitale Städte etwas flotter.


Weitere To-dos, die du gleich abhaken solltest

Thema

Warum / Was tun?

Geschäftskonto

Fast jede Bank verlangt Gewerbeschein + Steuernummer. Klare Trennung vereinfacht USt, ESt & Prüfungen.

Betriebs-/Berufs­haftpflicht

Gesetzlich meist freiwillig, aber bei Kundenkontakt oder Versand dringend angeraten (ab ca. 10–25 €/Monat).

Kranken- & Rentenversicherung

Krankenkasse über Selbstständigkeit informieren (Beitrag nach Einkommen). RV-Pflicht nur für Handwerker u. Co.; alle anderen können freiwillig einzahlen.

Betriebsnummer

Vor der ersten Aushilfe/Mini-Job online bei der Arbeitsagentur beantragen – dauert Minuten.

Buchhaltung

Tool oder Excel wählen, EÜR vs. doppelte Buchführung festlegen, Umsatzsteuer-Zyklen (monatlich/vierteljährlich) planen.

Datenschutz & Impressum

Website braucht rechtssicheres Impressum + Datenschutzerklärung. IHK-Muster decken das Minimum des TMG ab.


60-Tage-Zeitplan im Schnelldurchlauf

Tag 0

Tag 7

Tag 30

Tag 60

Gewerbeanmeldung abgegeben

Fragebogen trifft ein

Steuernummer da, Konto eröffnet

Kammermitgliedschaft aktiv, Versicherungen geklärt

Bleib bei diesem Fahrplan und dein Business ist in weniger als zwei Monaten voll compliant, steuerbereit, versichert und kammergeprüft.


Fazit & Wissens-Hub

Eine Gewerbeanmeldung in Deutschland wirkt bürokratisch, ist aber erstaunlich geradlinig, wenn man die Reihenfolge kennt:

  1. Gewerbeanmeldung – der rechtliche Startschuss, der dein Business offiziell macht.

  2. Fragebogen zur steuerlichen Erfassung – sorgt für Steuernummer und klärt deine USt-Option.

  3. Kammer, Versicherung, Bankkonto – schaffen das professionelle Fundament für den Alltag.

Arbeite das Formular Schritt für Schritt mit der obigen Anleitung durch, sammle alle Unterlagen per Checkliste – und du wandelst deine Idee in weniger als einer Woche in ein legales Business um. In Städten mit Online-Portal klappt das oft an einem Vormittag.


Resource Hub – Mehr wissen, schneller handeln

  1. Steuerfragebogen-Leitfaden

  2. Kleinunternehmer vs. Standard-Umsatzsteuer

  3. Freiberufler-Berufsliste

© 2025 Norman AI GmbH

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