Das Arbeiten von zu Hause aus ist für viele zur neuen Normalität geworden – sowohl für Angestellte als auch für Selbstständige. Mit den sich ändernden Steuergesetzen kann das Verständnis der Abzugsmöglichkeiten für das Homeoffice erheblich Einfluss auf deine Steuererklärung haben. Dieser Leitfaden erklärt die zwei Hauptansätze für Steuererleichterungen bei der Heimarbeit:
Ein voll absetzbares, separates Arbeitszimmer (häusliches Arbeitszimmer)
Eine vereinfachte tägliche Homeoffice-Pauschale
Homeoffice-Pauschale
6 Euro pro Tag (erhöht von 5 Euro)
Bis zu 210 Tage im Jahr → Maximal 1.260 €
Kein separates Zimmer erforderlich: Du kannst sie beanspruchen, selbst wenn du am Küchentisch, im Wohnzimmer oder in einem Gemeinschaftsraum arbeitest.
Keine Belege nötig: Ein Nachweis der Kosten ist in der Regel nicht erforderlich, aber du solltest die Tage im Homeoffice dokumentieren.
💼 Wenn dir beim Arbeitgeber kein dauerhafter Arbeitsplatz zur Verfügung steht, kannst du die Pauschale für die Tage zu Hause geltend machen – selbst wenn du an denselben Tagen ins Büro gehst. In diesen Fällen kannst du sowohl die Homeoffice-Pauschale (für die Zeit zu Hause) als auch die Pendlerpauschale (Entfernungspauschale) anrechnen.
Wie beantrage ich die Homeoffice-Pauschale?
Die Homeoffice-Pauschale hat flexible Kriterien, sodass sie mehr Steuerzahlern zugutekommt. So funktioniert’s:
Wer ist berechtigt?
Angestellte (als Werbungskosten in Anlage N der Steuererklärung).
Selbstständige/Freiberufler (als Betriebsausgaben in der EÜR).
Betrag: 6 Euro pro Homeoffice-Tag, maximal 210 Tage, gedeckelt bei 1.260 €/Jahr.
Nachweise: In der Regel nicht nötig. Falls du teils vor Ort, teils zu Hause arbeitest, kann ein Schreiben des Arbeitgebers, das das Fehlen eines festen Arbeitsplatzes bestätigt, im Zweifelsfall hilfreich sein.
Homeoffice-Pauschale vs. Entfernungspauschale
Entfernungspauschale: 0,30 Euro pro km für die ersten 20 km; 0,38 Euro pro km über 20 km (2022–2026).
Faustregel:
Die Homeoffice-Pauschale beträgt effektiv 6 Euro pro Tag.
Wenn dein Arbeitsweg weniger als 20 km beträgt, könnte die Homeoffice-Pauschale dir mehr Steuern sparen als die Fahrt zur Arbeit.
Eine Entfernungspauschale ist oft vorteilhafter, wenn du über 20 km einfach pendelst.
Ab 2023: In einigen Ausnahmefällen (z.B. kein permanenter Schreibtisch am Standort des Arbeitgebers) könntest du sowohl die tägliche Homeoffice-Pauschale als auch die Entfernungspauschale am selben Tag absetzen, wenn du auch pendelst.
Voll absetzbares Arbeitszimmer (Häusliches Arbeitszimmer)
Ein separates, steuerlich absetzbares Arbeitszimmer ist möglich, wenn:
Es der Mittelpunkt deiner beruflichen Tätigkeit ist.
Du einen eigenen Raum nahezu ausschließlich für die Arbeit nutzt.
In diesem Fall kannst du 100 % der damit verbundenen Kosten (Miete, Nebenkosten, Abschreibung für Eigenheime etc.) absetzen. Alternativ kannst du seit 2023 pauschal 1.260 € ansetzen, falls du keine Einzelkosten aufschlüsseln möchtest – die unbegrenzte Option ist jedoch oft lukrativer, wenn deine Kosten hoch sind.
Strenge räumliche Anforderungen
Der Raum ist abgeschlossen (er hat eine Tür) und von den Wohnräumen getrennt.
Es handelt sich nicht um das Hauptwohnzimmer oder Schlafzimmer.
Die private Nutzung muss minimal sein (unter 10 %).
Es muss nachweisbar sein, dass der Raum überwiegend beruflich genutzt wird.
🎯 Wenn dein Arbeitszimmer nicht der Mittelpunkt deiner beruflichen Tätigkeit ist, kannst du keine unbegrenzten Kosten mehr absetzen. Stattdessen greift in der Regel die tägliche Homeoffice-Pauschale.
Was kannst du mit einem separaten Arbeitszimmer absetzen?
Wenn dein Arbeitszimmer der Mittelpunkt deiner Tätigkeit ist und du einen separaten Raum dafür nutzt, kannst du alle tatsächlichen Kosten vollständig absetzen, darunter:
Anteilige Kosten
Miete (oder für Eigenheimbesitzer: Hypothekenzinsen, Gebäudeverbrauch)
Versicherungen, Grundsteuer, Wartungsgebühren für das ganze Haus
Multipliziere diese Gesamtkosten mit dem Anteil der Quadratmeter des Hauses, die ausschließlich als Arbeitszimmer genutzt werden.
Voll absetzbare Kosten
Renovierung oder Ausstattung des Arbeitszimmers (z. B. Streichen, Beleuchtung, Teppiche).
Büromöbel (Schreibtisch, Stuhl, Regale) können vollständig abgesetzt werden, wenn sie unter einer bestimmten Nettokostengrenze (meist 800 € netto oder 952 € brutto) liegen. Darüber hinaus erfolgt die Abschreibung über die Nutzungsdauer (oft 13 Jahre).
Was passiert, wenn du das Büro teilst?
Wenn mehrere Personen dasselbe Arbeitszimmer nutzen (z. B. Ehepartner in einem geteilten Raum), kann jeder seinen Anteil der Kosten absetzen, sofern die Kriterien erfüllt sind. Die maximalen Abzugsgrenzen oder die „Mittelpunkt der Tätigkeit“-Regeln gelten jedoch individuell.
Praktische Tipps zur Steuererklärung
Angestellte:
Gib deine Homeoffice-Kosten (die tägliche Pauschale oder dedizierte Arbeitszimmerkosten) als Werbungskosten in der „Anlage N“ deiner Steuererklärung an.
Selbstständige/Freiberufler:
Abzug unter Betriebsausgaben in deiner Gewinn- und Verlustrechnung (EÜR).
Vergiss nicht, dass dieser Aufwand keine Mehrwertsteuer hat.
Achtung, Arbeitnehmerfreibetrag:
Die Homeoffice-Pauschale wird auf den Standard-Arbeitnehmerfreibetrag von 1.230 € (2023) angerechnet. Wenn alle deine arbeitsbedingten Ausgaben diesen Schwellenwert nicht überschreiten, wirst du keinen zusätzlichen Steuervorteil sehen.
Tracke die Tage und führe einfache Aufzeichnungen:
Führe einen einfachen Kalender, wann du von zu Hause aus im Vergleich zu vor Ort gearbeitet hast. Für ein dediziertes Büro bewahre Belege für Miete, Nebenkosten, Möbel usw. auf.
Mit Norman dein Homeoffice absetzen
Egal, ob Angestellter oder Selbstständiger, mit Norman wird deine Steuererklärung in Deutschland kinderleicht. Mit Norman kannst du:
Homeoffice-Tage und Pendelstrecken einfach kategorisieren, um deine Steuerersparnis zu maximieren.
Ausgaben automatisch nachverfolgen und den richtigen Anteil für Miete, Nebenkosten und neue Büromöbel ermitteln.
Sicher und einfach einreichen: Unsere benutzerfreundliche Oberfläche und Steuertipps helfen dir, alle möglichen Abzüge zu nutzen.
Wichtige Erkenntnisse
Zwei Optionen: Ein voll absetzbares „Arbeitszimmer“ oder eine tägliche Homeoffice-Pauschale bis zu 1.260 €, wenn kein separates Zimmer vorhanden ist.
Strengere Anforderungen für Arbeitszimmer: Muss ein separater Raum sein, nahezu ausschließlich beruflich genutzt, mit minimaler Privatnutzung.
Tägliche Pauschale: Perfekt, wenn du remote arbeitest, aber keinen separaten Raum beanspruchen kannst.
Norman macht’s einfach: Von Abzügen bis zur Steuererklärung – Norman übernimmt die Komplexität, damit du dich auf deine Arbeit konzentrieren kannst.