Die Abgabe einer Steuererklärung in Deutschland kann einschüchternd wirken – besonders, wenn du dir unsicher bist, ob du gesetzlich dazu verpflichtet bist. Die gute Nachricht? Die Regeln sind recht klar, wenn man sie einmal aufschlüsselt. In diesem Artikel erklären wir dir, wer eine Steuererklärung abgeben muss, unter welchen Bedingungen das der Fall ist und warum es sich selbst für diejenigen lohnen kann, die nicht dazu verpflichtet sind. Außerdem behandeln wir wichtige Fristen, potenzielle Strafen und wie du den gesamten Prozess ganz einfach gestalten kannst.
Pflichtveranlagung (obligatorische Steuererklärung)
Selbstständige (Freiberufler und Gewerbetreibende)
Wenn du selbstständig bist – sei es als Freiberufler oder Gewerbetreibender (Gewerbe) – musst du immer eine Steuererklärung abgeben, unabhängig davon, wie hoch dein Einkommen ist. Jede Summe über dem Grundfreibetrag (12.084 € im Jahr 2025) wird besteuert.
Arbeitnehmer: Wann besteht eine Verpflichtung?
Viele Arbeitnehmer in Deutschland sind nicht verpflichtet, eine Steuererklärung abzugeben—dein Arbeitgeber zieht die Lohnsteuer direkt von deinem Lohn ab. Bestimmte Situationen führen jedoch zu einer Pflichtveranlagung, darunter:
Mehrere Arbeitgeber oder Nebeneinkünfte
Wenn du gleichzeitig von mehr als einem Arbeitgeber Einkommen erhältst und ein Job die Steuerklasse VI verwendet.
Wenn du steuerpflichtige Nebeneinkünfte (Nebeneinkünfte) von mehr als 410 € im Jahr hast—z.B. Mieteinkünfte oder Zinsen aus dem Ausland.
Ersatzleistungen über 410 €
Beispiele: Kurzarbeitergeld, Arbeitslosengeld I, Elterngeld und Krankengeld.
Diese Leistungen sind in der Regel steuerfrei, erhöhen jedoch durch den „Progressionsvorbehalt“ deinen Steuersatz.
Steuerfreibeträge
Du musst eine Steuererklärung abgeben, wenn du beim Finanzamt einen Steuerfreibetrag beantragt hast (z.B. für berufsbedingte Aufwendungen, Sonderausgaben oder außergewöhnliche Belastungen). Dies stellt sicher, dass die tatsächlichen Aufwendungen den im Voraus abgezogenen entsprechen.
Keine Pflicht zur Abgabe besteht, wenn dein gesamter Jahreslohn unter bestimmten Schwellenwerten bleibt (die jährlich variieren).
Ehepaare oder eingetragene Partner mit bestimmten Steuerklassen
Wenn ein Partner die Steuerklasse V oder VI verwendet, oder wenn beide Ehepartner die Steuerklasse IV mit Faktor wählen.
Wenn ein Ehepartner eine Einzelveranlagung wählt.
Wenn du oder dein Partner im Ausland lebt, aber als deutscher Steuerbürger gilt.
Wenn du verwitwet oder geschieden bist und im selben Jahr erneut heiratest, musst du in der Regel eine Erklärung abgeben.
Außergewöhnliche Zahlungen & die Fünftelregel
Zum Beispiel Abfindungen, die mit der „Fünftelregel“ versteuert wurden, um die Steuerlast zu reduzieren.
Wenn du den Arbeitgeber wechselst und bestimmte Boni erhältst (wie Weihnachtsgeld oder Urlaubsgeld), der neue Arbeitgeber jedoch dein vorheriges Gehalt nicht berücksichtigt hat.
Vorjahresverluste
Wenn du einen Vorjahresverlust erklärt hast, musst du weiterhin Erklärungen abgeben, bis der Verlust durch positive Einkünfte ausgeglichen ist.
Auslandswohnsitz
Du musst eine Erklärung abgeben, wenn du im Ausland lebst, dich aber für eine unbeschränkte Steuerpflicht in Deutschland entscheidest.
Rentner & Pensionäre über dem Grundfreibetrag
Wenn deine Rente den jährlichen Grundfreibetrag übersteigt.
Für Beamte, die eine Pension (Versorgungsbezüge) erhalten, werden die Steuern monatlich einbehalten, aber du musst möglicherweise dennoch eine Erklärung abgeben, wenn einer der oben genannten Auslöser zutrifft.
Antragsveranlagung (freiwillige Steuererklärung)
Nur weil du nicht verpflichtet bist, eine Erklärung abzugeben, heißt das nicht, dass du es nicht in Betracht ziehen solltest. In Deutschland bekommen freiwillige Abgeber oft Geld zurück—im Durchschnitt etwa 1.000 €. Warum?
Unbeanspruchte Ausgaben: Wenn deine tatsächlichen berufsbedingten Ausgaben (Werbungskosten), Sonderausgaben (Sonderausgaben) oder außergewöhnlichen Belastungen (außergewöhnliche Belastungen) die Standardfreibeträge übersteigen, fließen steuerliche Vorteile nur, wenn du eine Erklärung abgibst.
Mehrere Jahre zum Einreichen: Freiwillige Abgeber haben bis zu 4 Jahre nach Ende des Steuerjahres Zeit, um abzugeben (bis zum 31. Dezember). Du kannst bis zu 7 Jahre Zeit haben, wenn du einen Verlustvortrag hast.
Einmal freiwillig abgeben verpflichtet dich nicht, jedes Jahr abzugeben. Du kannst jährlich entscheiden, ob es sich lohnt.
Fristen & Strafen
Fristen
Pflichtabgeber: Diese müssen in der Regel bis zum 31. Juli des auf das Steuerjahr folgenden Jahres eingereicht werden (oder am nächsten Geschäftstag, wenn es auf ein Wochenende/Feiertag fällt). Einige Jahre haben verlängerte Fristen (z.B. aufgrund kürzlicher vorübergehender Gesetzgebung). Für das Steuerjahr 2023 ist die Frist der 2. September 2024. Für 2024 ist sie der 31. Juli 2025.
Freiwillige Abgeber: Haben bis zum 31. Dezember, vier Jahre nach dem Ende des jeweiligen Steuerjahres. Deine freiwillige Erklärung 2023 kann also bis zum 31. Dezember 2027 eingereicht werden.
Strafen für verspätete oder fehlende Erklärungen
Wenn du verpflichtet bist, abzugeben, es aber nicht rechtzeitig tust, kann das Finanzamt Folgendes verhängen:
Versäumniszuschlag: Oft 0,25 % deiner nicht bezahlten Steuer pro Monat, mit einem Minimum von 25 € pro Monat.
Zwangsgeld: Reicht in extremen Fällen von 100 € bis 25.000 €.
Amtliche Steuerschätzung: Wenn du nicht abgibst, kann das Finanzamt deine Steuern schätzen (normalerweise eher hoch). Du hast einen Monat Zeit, Einspruch zu erheben und deine eigentliche Erklärung abzugeben.
Wie Norman helfen kann
Ob du selbstständig, Freiberufler oder Angestellter bist, Norman kann dein Steuerleben vereinfachen durch:
Automatisierung der Dateneingabe: Lade Lohnabrechnungen oder Belege hoch, und Norman extrahiert automatisch die Daten.
Anwenderfreundliche Oberfläche: Kein Steuerstudium nötig.
Maximiere Steuerabzüge: Norman bietet automatisch relevante Steuerabzüge an und gibt dir proaktiv Steuertipps.
Fachkundige Beratung: Einfache Anleitungen, die sicherstellen, dass du keine Steuervorteile verpasst.
Sicheres Einreichen: Reiche deine Erklärung direkt beim Finanzamt ein.
Wenn du dich lieber auf dein Kerngeschäft oder dein tägliches Leben konzentrieren möchtest, kann Normans schlanker Ansatz dabei helfen, die Steuerabgabe schnell, genau und stressfrei zu gestalten.
FAQ
Bin ich nach einer freiwilligen Abgabe jedes Jahr verpflichtet?
Nein. Die freiwillige Abgabe ist eine jährliche Entscheidung, es sei denn, ein gesetzlicher Auslöser (wie Nebeneinkünfte über 410 €) tritt ein.
Kann ich für Fehler bestraft werden?
Zufällige Fehler werden nicht automatisch als Steuerhinterziehung gewertet. Korrigiere sie schnell, falls du welche bemerkst. Schwere Fahrlässigkeit oder absichtliche Fehler können jedoch strengere Strafen nach sich ziehen.
Was ist, wenn ich Rentner bin?
Du musst eine Steuererklärung abgeben, wenn dein Gesamteinkommen, einschließlich deiner Rente, den Grundfreibetrag übersteigt oder wenn andere Pflichtgründe vorliegen.
Lohnt sich eine Abgabe, wenn ich nicht verpflichtet bin?
Oft ja. Viele stellen fest, dass sie aufgrund nicht genutzter Abzüge eine Rückerstattung von etwa ±1.000 € erhalten.
Wie erfahre ich, ob ich eine Rückerstattung bekomme?
Tools wie Norman helfen dir, deine Steuerlast oder potenzielle Rückerstattung vorab zu berechnen.