Steuererklärung für Selbstständige: Welche Steuern gibt es in Deutschland und was kannst du absetzen?

Steuererklärung für Selbstständige: Welche Steuern gibt es in Deutschland und was kannst du absetzen?

Steuererklärung für Selbstständige: Welche Steuern gibt es in Deutschland und was kannst du absetzen?

In Deutschland müssen Selbstständige mehrere Steuerarten wie Einkommensteuer, Umsatzsteuer und gegebenenfalls Gewerbesteuer beachten.

In Deutschland müssen Selbstständige mehrere Steuerarten wie Einkommensteuer, Umsatzsteuer und gegebenenfalls Gewerbesteuer beachten.

October 18, 2024

October 18, 2024

Hast du deine Selbständigkeit in Deutschland einmal erfolgreich angemeldet, kann die Steuererklärung zur Herausforderung werden. Einkommenssteuer, Umsatzsteuer, Lohnsteuer und Gewerbesteuer – welche Steuern fallen an, und wie kannst du deine Steuerlast reduzieren? In diesem Beitrag werfen wir einen genauen Blick auf die relevanten Steuern, Abgabefristen, Absetzmöglichkeiten (egal ob du Freiberufler oder Gewerbetreibender bist) und darauf, wie Deutschland im internationalen Vergleich dasteht.

1. Die Steuerlast in Deutschland: Ein Überblick

Deutschland zählt weltweit zu den Ländern mit der höchsten Steuerbelastung. Der durchschnittliche Arbeitnehmer gibt etwa 39,9 % seines Einkommens für Steuern und Sozialabgaben aus. Auch Selbstständige tragen ihren Teil zur Finanzierung öffentlicher Aufgaben bei. 

Der Einkommenssteuersatz reicht von 14 % bis zu einem Spitzensteuersatz von 42 %, der ab einem zu versteuernden Jahreseinkommen von 62.810 Euro für Ledige greift. Der sogenannte „Reichensteuersatz“ von 45 % kommt erst bei sehr hohen Einkommen über 277.826 Euro zum Tragen.


Internationaler Vergleich: Im Vergleich zu anderen Ländern, wie der Schweiz (maximal 11,5 %) oder Großbritannien (maximal 45 %, aber erst ab 125.140 Pfund), gehört Deutschland zu den Ländern mit einer hohen Steuerprogression.

2. Einkommensteuer für Selbstständige

Die Einkommensteuer bezieht sich auf deinen Gewinn, also die Differenz zwischen Einnahmen und Betriebsausgaben. Durch den Grundfreibetrag von 10.908 Euro bleibt ein Teil deines Einkommens steuerfrei.

Was kannst du absetzen?

  • Bürokosten und Arbeitsmittel: Miete für dein Büro, Betriebsmittel wie Computer und Software sowie Büromaterial lassen sich vollständig als Betriebsausgaben absetzen.

  • Reisekosten und Verpflegungsmehraufwendungen: Die Fahrtkosten zu Kunden oder zu Geschäftsmeetings sowie Verpflegungskosten unterwegs kannst du ebenfalls geltend machen.

  • Fortbildungskosten: Gebühren für Seminare, Workshops oder Fachliteratur, die dir beruflich weiterhelfen, mindern deine Steuerlast.

  • Arbeitszimmer: Falls du ein separates Arbeitszimmer zuhause nutzt, sind anteilige Kosten für Miete und Nebenkosten absetzbar.

Abgabefristen: Die Steuererklärung für das Vorjahr muss normalerweise bis zum 31. Juli des Folgejahres eingereicht werden. Hast du einen Steuerberater, verlängert sich die Frist oft bis zum Ende Februar des übernächsten Jahres.

3. Umsatzsteuer und Vorsteuerabzug

Für die meisten Waren und Dienstleistungen in Deutschland fällt die Umsatzsteuer an – üblicherweise 19 %, bei bestimmten Waren, wie Lebensmitteln oder Büchern, ermäßigt auf 7 %. Ab einem Jahresumsatz von 22.000 Euro im Vorjahr musst du die Umsatzsteuer abführen.

Vorsteuerabzug: Als Selbstständiger hast du die Möglichkeit, die Umsatzsteuer, die du auf betriebliche Ausgaben zahlst, als Vorsteuer abzuziehen. Diese wird von der Umsatzsteuer, die du ans Finanzamt abführst, abgezogen.

Was kannst du absetzen?

  • Vorsteuer auf Anschaffungen: Du kannst die Umsatzsteuer, die du auf Bürobedarf, Materialkosten oder externe Dienstleistungen gezahlt hast, abziehen.

  • Dienstleistungen von Dritten: Wenn du etwa einen Designer, Berater oder Handwerker für betriebliche Zwecke engagierst, kannst du auch hier die Vorsteuer zurückholen.

Ausnahme Kleinunternehmerregelung: Liegt dein Umsatz unter 22.000 Euro, kannst du dich als Kleinunternehmer von der Umsatzsteuerpflicht befreien lassen. Du stellst dann keine Umsatzsteuer in Rechnung, kannst aber auch keine Vorsteuer abziehen.

Abgabefristen: Die Umsatzsteuervoranmeldung erfolgt je nach Umsatz monatlich oder vierteljährlich, und am Jahresende ist eine Umsatzsteuerjahreserklärung fällig.

4. Lohnsteuer für Arbeitgeber

Wenn du Mitarbeiter beschäftigst, bist du für die Abführung der Lohnsteuer verantwortlich. Diese Steuer wird direkt vom Bruttogehalt deiner Mitarbeiter abgezogen und an das Finanzamt überwiesen. Der durchschnittliche Lohnsteueranteil liegt bei etwa 19,7 % des Bruttogehalts.

Was kannst du absetzen?

  • Lohn- und Gehaltskosten: Diese gehören zu den Betriebsausgaben und mindern deinen zu versteuernden Gewinn.

  • Sozialabgaben für Angestellte: Auch die Arbeitgeberbeiträge zur Kranken-, Pflege-, Renten- und Arbeitslosenversicherung sind absetzbar.

  • Fortbildungskosten für Angestellte: Schulungen oder Weiterbildungen deiner Mitarbeiter sind ebenfalls absetzbar.

Fristen: Die Lohnsteuer musst du bis zum 10. des Folgemonats abführen. Zusätzlich ist jährlich eine Lohnsteuerbescheinigung für jeden Mitarbeiter notwendig.

5. Gewerbesteuer: Eine zusätzliche Belastung für Unternehmen

Die Gewerbesteuer fällt an, wenn du ein Gewerbe betreibst und dein Gewinn über 24.500 Euro liegt. Der Gewerbesteuersatz variiert je nach Gemeinde und liegt durchschnittlich zwischen 7 % und 17 %.

Warum gibt es die Gewerbesteuer? Diese Steuer ist eine wichtige Einnahmequelle für Städte und Gemeinden und beeinflusst oft die Attraktivität eines Standorts. Im internationalen Vergleich gehört die Gewerbesteuer in Deutschland zu den steuerlichen Besonderheiten, die es in vielen anderen Ländern nicht gibt.

Was kannst du absetzen?

  • Betriebsausgaben wie Miete und Leasing: Alle Ausgaben, die deine Gewinne schmälern, senken auch die Gewerbesteuer.

  • Zinsaufwendungen: Zinsen, die du für betriebliche Darlehen zahlst, sind ebenfalls absetzbar.

  • Anrechnung auf die Einkommenssteuer: Selbstständige können einen Teil der gezahlten Gewerbesteuer auf ihre Einkommenssteuer anrechnen.

Fristen: Die Gewerbesteuer wird vierteljährlich gezahlt. Am Jahresende erfolgt die endgültige Berechnung anhand deiner Steuererklärung.


Tipps zur Steuerplanung und Dokumentation


Für eine korrekte Steuererklärung ist eine sorgfältige Dokumentation entscheidend:

  • Belege digitalisieren: Bewahre alle geschäftlichen Belege mindestens zehn Jahre auf.

  • Trennung von Privat- und Geschäftskonten: Ein separates Geschäftskonto schafft Überblick und spart Zeit bei der Buchhaltung.

  • Buchhaltungssoftware verwenden: Programme wie DATEV, Lexware oder Norman automatisieren viele Prozesse und erleichtern die Steuererklärung durch Vorlagen für Einnahmen-Überschuss-Rechnungen.

Fazit: Deutschland hat im Vergleich zu anderen Ländern eine hohe Steuerbelastung, aber mit einer guten Steuerplanung und -dokumentation kannst du deine Steuerlast als Selbstständiger optimieren. Nutze unseren Steuerrechner, um deine Steuerlast genau zu berechnen und immer den Überblick zu behalten!

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