Die Kleinunternehmerregelung ist eine attraktive Option für Selbstständige in Deutschland, besonders für Freiberufler und Gewerbetreibende, die gerade erst starten. Dennoch gibt es einige Situationen, in denen es sinnvoll sein kann, auf den Kleinunternehmerstatus zu verzichten, auch wenn man die Umsatzgrenzen erfüllt. Hier ist ein kurzer Überblick über die Hauptgründe, wann es besser sein könnte, auf die Kleinunternehmerregelung zu verzichten.
1. Deine Kunden sind Unternehmen
Unternehmen in Deutschland berechnen und ziehen die Umsatzsteuer ab. Das Finanzamt erstattet Unternehmen die Umsatzsteuer auf Ausgaben, sodass alle Einkäufe für Firmen im Grunde umsatzsteuerfrei sind.
🧾 Das bedeutet, dass es deinen Geschäftskunden egal ist, ob die Rechnung Umsatzsteuer enthält oder nicht.
Wenn dein Unternehmen wächst, wirst du unweigerlich aus der Kleinunternehmerregelung herausfallen, daher kann es sinnvoll sein, von Anfang an als reguläres Unternehmen zu agieren.
2. Du erwartest über längere Zeit negative Gewinne
Wie im vorherigen Punkt erwähnt, können Unternehmen die Umsatzsteuer auf Ausgaben vom Finanzamt zurückerstattet bekommen – außer Kleinunternehmer. Kleinunternehmer können die Umsatzsteuer auf Kosten nicht absetzen (da sie diese auf Einnahmen nicht berechnen) und müssen die vollen Kosten der Ausgaben tragen.
Falls du planst, am Anfang deines Unternehmens zu investieren, können 19 % des Preises für Ausrüstung, Materialien, Waren und Dienstleistungen eine erhebliche Kostenbelastung darstellen, die du vermeiden könntest, wenn du kein Kleinunternehmer wirst.
3. Deine Lieferanten sind in anderen EU-Ländern
Die EU nutzt ein Reverse Charge-Verfahren, bei dem die Verpflichtung zur Berechnung und Zahlung der Umsatzsteuer beim Käufer und nicht beim Verkäufer liegt. Das bedeutet, dass du Rechnungen ohne Umsatzsteuer erhalten wirst, Umsatzsteuererklärungen einreichen und die fällige Umsatzsteuer an das Finanzamt zahlen musst. Wir haben einen eigenen Artikel zu diesem Thema.
💻️️ Das Zahlen für Google Ads, Meta Ads und viele andere digitale Produkte wird wahrscheinlich das Reverse-Charge-Verfahren auslösen.
Wenn du ohnehin Umsatzsteuererklärungen vorbereiten und einreichen musst, warum solltest du dann Kleinunternehmer werden?
Fazit
Die Kleinunternehmerregelung hat klare Vorteile – deine privaten Kunden können 19 % weniger bezahlen, ohne dass du auf Einnahmen verzichten musst. Dennoch ist es keine universelle Lösung und sollte auf die Situationen angewendet werden, für die sie am besten geeignet ist.
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