
Amazon Deutschland bietet enorme Chancen für Selbstständige und Freelancer, in einen der größten E-Commerce-Märkte Europas einzusteigen. Doch um erfolgreich zu sein, musst du steuerliche Pflichten, Gewerbeanmeldung und rechtliche Anforderungen kennen. In diesem Leitfaden erfährst du die wichtigsten Schritte, um auf Amazon zu verkaufen und steuerkonform zu bleiben.
Muss ich mich als Selbstständiger registrieren, um auf Amazon zu verkaufen?
Falls du auf Amazon Deutschland verkaufst, fragst du dich vielleicht, ob du dich als Selbstständiger (Selbstständiger) anmelden musst. Die Antwort hängt von der Häufigkeit und dem Zweck deiner Verkäufe ab.
Gelegentliche Verkäufe: Falls du sporadisch persönliche Gegenstände verkaufst (z. B. gebrauchte Bücher, Elektronik oder Kleidung), ist keine Gewerbeanmeldung erforderlich. Dies gilt als privater Verkauf.
Regelmäßiger Verkauf mit Gewinnerzielungsabsicht: Falls du Produkte kontinuierlich mit der Absicht verkaufst, Gewinn zu erzielen, musst du dich als Selbstständiger beim Finanzamt registrieren.
Schritte zur Anmeldung als Selbstständiger:
Anmeldung beim Finanzamt: Fülle den Fragebogen zur steuerlichen Erfassung aus, um eine Steuernummerzu erhalten.
Gewerbeanmeldung beim Gewerbeamt: Du wirst als Gewerbetreibender (Gewerbetreibender) eingestuft und musst dein Gewerbe anmelden und ggf. Gewerbesteuer zahlen.
Umsatzsteuer-Identifikationsnummer (USt-IdNr.) beantragen: Falls dein Jahresumsatz über 25.000 € liegt, benötigst du eine USt-IdNr.
Einnahmen und Ausgaben dokumentieren: Eine ordnungsgemäße Buchhaltung ist Pflicht, um steuerkonform zu bleiben.
✅ Tipp: Registriere dich kostenlos als Selbstständiger mit Normans Steuerregistrierungsformular und starte direkt mit dem Verkauf auf Amazon Deutschland.
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So startest du den Verkauf auf Amazon Deutschland
Amazon.de bietet ein profitables Verkaufsumfeld, aber du musst einige Schritte durchlaufen, bevor du Produkte listen kannst.
Schritt 1: Amazon-Verkäuferkonto erstellen
Gehe zu Amazon Seller Central und registriere dich.
Wähle zwischen einem Individuellen Konto (pro Verkauf bezahlt) oder einem Professionellen Konto (monatliche Gebühren).
Gib deine Unternehmensdetails, Steuernummer und Bankdaten an.
Schritt 2: Versandmethode auswählen
FBA (Fulfillment by Amazon): Amazon lagert, verpackt und versendet deine Produkte.
FBM (Fulfillment by Merchant): Du übernimmst Lagerung, Verpackung und Versand selbst.
Schritt 3: Produkte listen & optimieren
Recherchiere beliebte Produkte und analysiere die Konkurrenz.
Verwende hochwertige Bilder und SEO-optimierte Produktbeschreibungen.
Setze wettbewerbsfähige Preise und nutze Amazon Ads für mehr Sichtbarkeit.
✅ Tipps:
Wähle eine Nische mit hoher Nachfrage und geringer Konkurrenz.
Nutze das Amazon-Keyword-Tool, um deine Produkttitel und Beschreibungen zu optimieren.
Biete schnellen Versand und einen guten Preis, um deine Rankings zu verbessern.
Steuerliche Pflichten beim Verkaufen auf Amazon Deutschland
Der Verkauf auf Amazon Deutschland erfordert die Einhaltung der lokalen Steuerpflichten. Die wichtigsten Steuerarten sind:
Einkommensteuer
Deine Einnahmen aus Amazon-Verkäufen unterliegen der Mehrwertsteuer in Deutschland. So funktioniert es:
Bis 12.084 EUR (2025): Steuerfrei (Grundfreibetrag).
Über 12.084 EUR: Es gelten progressive Steuersätze (ab 14 % bis zu 45 % für hohe Einkommen).
Die Steuerberechnung erfolgt auf Grundlage des Gewinns (Einnahmen minus Ausgaben).
✅ Tipp: Reduziere dein zu versteuerndes Einkommen, indem du alle geschäftlichen Ausgaben dokumentierst, z. B. Produktkosten, Versandgebühren, Amazon-Gebühren und Marketingkosten.
Umsatzsteuer (Mehrwertsteuer)
Die Umsatzsteuer (Mehrwertsteuer, MwSt.) gilt für die meisten Amazon-Verkäufe und muss korrekt abgeführt werden.
Regelsteuersatz: 19 %
Ermäßigter Steuersatz: 7 % (für Bücher, Lebensmittel und bestimmte Waren)
Falls dein Jahresumsatz über 25.000 € (Vorjahr) oder 100.000 € (aktuelles Jahr) liegt, ist eine Umsatzsteuer-Registrierung Pflicht.
Umsatzsteuer-Registrierung & -Meldung
Kleinunternehmerregelung: Falls dein Umsatz unter 25.000 EUR liegt, kannst du dich von der Umsatzsteuer befreien lassen, kannst aber keine Vorsteuer abziehen.
Monatliche/vierteljährliche Umsatzsteuervoranmeldung: Erforderlich für umsatzsteuerpflichtige Verkäufer.
OSS-Verfahren (One-Stop-Shop): Erleichtert die Umsatzsteuer-Meldung für Verkäufe in mehreren EU-Ländern.
Gewerbesteuer
Falls dein Jahresgewinn über 24.500 EUR liegt, fällt die Gewerbesteuer an. Sie setzt sich zusammen aus:
Grundsteuersatz: 3,5 % bundesweit
Hebesatz (kommunaler Zuschlag): Je nach Stadt oder Gemeinde zwischen 200 % und 580 %
EÜR (Einnahmenüberschussrechnung)
Falls du als Selbstständiger auf Amazon verkaufst, kannst du die Einnahmenüberschussrechnung (EÜR) nutzen, wenn dein Umsatz unter 600.000 EUR/Jahr oder dein Gewinn unter 60.000 EUR/Jahr liegt.
Die EÜR-Methode erfordert keine doppelte Buchführung.
Geschäftliche Ausgaben wie Lagerkosten, Amazon-Gebühren und Büromaterial sind absetzbar.
Falls dein Umsatz den Grenzwert überschreitet, musst du zur Bilanzierung (doppelten Buchführung) wechseln.
✅ Tipp: Automatisierte Buchhaltungssoftware wie Norman kann diesen Prozess vereinfachen und deine Steuererklärung optimieren.
Import & Zoll: Produkte nach Deutschland bringen
Falls du Waren aus Nicht-EU-Ländern importierst, beachte:
Einfuhrumsatzsteuer: 19 % des Warenwerts + Versandkosten
Zollgebühren: Abhängig von der Produktkategorie (0 % - 18 %)
Import-Checkliste:
EORI-Nummer beantragen
Waren im ATLAS-Zollsystem anmelden
Einfuhrumsatzsteuer zahlen und als Vorsteuer geltend machen
Amazon FBA vs. FBM: Steuerliche Aspekte
Amazon bietet zwei Fulfillment-Methoden an:
Funktion | Versand durch Amazon (FBA) | Eigenversand |
---|---|---|
Lagerhaltung | Amazon übernimmt die Lagerung | Sie lagern die Produkte selbst |
Umsatzsteuer (VAT) Auswirkungen | Kann eine Umsatzsteuerregistrierung in mehreren Ländern erfordern | Umsatzsteuer nur in Deutschland, wenn lokal gelagert |
Versand | Amazon übernimmt die Lieferung | Sie verwalten die Logistik selbst |
Wenn du das Pan-Europäische FBA-Programm nutzt, wird die Umsatzsteuer (VAT) komplexer, da du dich möglicherweise in mehreren EU-Ländern für die Umsatzsteuer registrieren musst.
Wichtige Punkte:
Lagerst du Waren in Deutschland? Dann ist eine Umsatzsteuerregistrierung in Deutschland erforderlich.
Lagerst du Waren in anderen EU-Ländern? Dann benötigst du dort eventuell eine lokale Umsatzsteuerregistrierung.
Überwache grenzüberschreitende Verkäufe, um die Umsatzsteuerpflicht richtig zu bestimmen.
✅ Tipps für FBA & FBM Verkäufer:
Verfolge, wo dein Lagerbestand gespeichert ist, um die Umsatzsteuer-Vorschriften einzuhalten.
Nutze das One-Stop-Shop (OSS) Verfahren, um die Steuererklärung für mehrere EU-Länder zu vereinfachen.
Prüfe regelmäßig die Amazon FBA-Gebühren, um deine Kosten effizient zu steuern.
Erfolgreich auf Amazon Deutschland verkaufen: Tipps & Strategien
Wir haben Erkenntnisse von erfolgreichen Amazon-Verkäufern gesammelt. Hier sind ihre besten Empfehlungen für mehr Umsatz und Sichtbarkeit:
Hochwertige Produktbilder: Kunden entscheiden oft anhand der Bilder. Verwende hochauflösende Fotos, die dein Produkt aus verschiedenen Perspektiven zeigen.
Listings mit SEO optimieren: Nutze relevante Keywords, überzeugende Produktbeschreibungen und strukturierte Bullet Points, um dein Ranking in den Amazon-Suchergebnissen zu verbessern.
Kundenservice priorisieren: Schnelle Antworten auf Anfragen, freundliche Kommunikation und effiziente Problemlösungen stärken das Vertrauen und erhöhen positive Bewertungen.
Wettbewerbsfähige Preise anbieten: Analysiere regelmäßig den Markt und passe deine Preisstrategie an. Attraktive Preise mit Mehrwert ziehen mehr Käufer an.
Amazon-Werbung nutzen: Mit Amazon Ads kannst du deine Sichtbarkeit steigern, besonders als neuer Verkäufer. Investiere in zielgerichtete Kampagnen, um deine Reichweite zu erhöhen.
Lagerbestand & Lieferkette im Blick behalten: Vermeide Lagerengpässe, indem du deine Bestände überwachst und die Nachfrage richtig einschätzt. Eine effiziente Lieferkette sorgt für reibungslose Auftragsabwicklung.
FAQ
1. Benötige ich eine Umsatzsteuer-Identifikationsnummer (USt-IdNr.), um auf Amazon Deutschland zu verkaufen?
Ja, wenn dein Umsatz über 25.000 EUR/Jahr liegt oder du Waren in Deutschland lagerst, musst du dich für die Umsatzsteuer (VAT) registrieren.
2. Welche Steuern muss ich als Amazon-Händler in Deutschland zahlen?
Du bist verpflichtet, folgende Steuern zu zahlen:
Einkommensteuer (auf deine Gewinne)
Gewerbesteuer (je nach Unternehmensform und Standort)
Umsatzsteuer (VAT) auf Verkäufe (sofern keine Kleinunternehmerregelung greift)
3. Kann ich die Kleinunternehmerregelung nutzen?
Ja, wenn dein Jahresumsatz unter 25.000 EUR liegt, kannst du dich als Kleinunternehmer registrieren. Das bedeutet:
Du musst keine Umsatzsteuer berechnen,
aber du kannst auch keine Vorsteuer zurückfordern.
4. Wie reiche ich meine Umsatzsteuererklärung in Deutschland ein?
Du kannst deine Umsatzsteuererklärung über ELSTER (das deutsche Steuerportal) einreichen oder Norman nutzen, um deine Steuererklärung automatisch zu erstellen und Fristen zu vermeiden.
5. Was passiert, wenn ich mich nicht für die Umsatzsteuer registriere?
Wenn du ohne erforderliche VAT-Registrierung verkaufst, drohen:
Bußgelder & Strafen
Sperrung deines Amazon-Kontos
Rechtliche Konsequenzen durch das Finanzamt
Fazit
Der Verkauf auf Amazon Deutschland kann äußerst profitabel sein – wenn er richtig angegangen wird. Durch eine korrekte Registrierung, die Wahl der besten Fulfillment-Methode und die Einhaltung steuerlicher Pflichten kannst du dein Geschäft skalieren und gleichzeitig rechtliche Probleme vermeiden.
Bleibe informiert über Umsatzsteuer-Pflichten (VAT), Gewerbesteuer, Finanzberichte und Buchhaltung, um dein Unternehmen finanziell gesund zu halten.
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